E I N E N E U E Ü B E R D A H U N G F Ü R D E N A L T E N R I T T E R S A A L A U F S C H L O S S H E L L E N S T E I N
SCHLOSS HELLENSTEIN
Der geschichtsträchtige Bau von Gozpert von Halenstein reicht bis in das 11. Jahrhundert zurück. Nach wiederholten Wechsel der Besitzer wurde die Schlossanlage im 18. Jahrhundert dem Verfall ausgesetzt. Seit 1964 finden in der Ruine des Rittersaals kulturelle Veranstaltungen, wie die Opernfestspiele Heidenheim statt. Die Open-Air Veranstaltungen soll in Zukunft weniger abhängig von der Witterung sein und soll daher mit einer Leichtbaukonstruktion überdacht werden.
Der Schale einer Muschel gleichend, die sich schützend über das innen liegende Juwel legt, umwölbt die Membran den Konzertsaal. Dabei öffnet sich das Dach zum Eingangsbereich. So wird das Regenwasser zwischen den alten Gemäuern zuverlässig nach hinten über die seitliche Wand geführt, ohne, dass der offene Charakter der Veranstaltung verloren geht. Mit modernen Holzbaustoffen wie der Baubuche ist es möglich den gesamten Bereich in der Breite zu überspannen und dabei mit der traditionellen Holzoptik des Konstruktionsmaterials einen Bezug zu den alten Gemäuern herzustellen. Als Kontrast dazu überspannt eine weiße Membran aus PTFE-beschichteten Glasgewebe die Tribüne und die Bühne. Durch die Unterteilung der Membranfläche in Felder von ca. 4,5 m auf 5,0 m entsteht ein wellenartiges Muster, dass die Leichtigkeit der Konstruktion betont. Die Lasten aus der Membran werden über das Sekundärtragsystem auf zwei Hauptträger verteilt. Von dort werden alle vertikalen Lasten über insgesamt acht Stützen in den Baugrund geleitet. Im Bereich der Tribüne wird die Konstruktion in horizontaler Richtung ausgesteift. Mit Hilfe von Zugdiagonalen an beiden Seiten, der Rückwand und in der Dachebene wird ein starrer Rahmen erzeugt, an dem sich der vordere Bereich bei der Bühne abstützt. Um die Längen und damit die Durchbiegung der Diagonalen zu reduzieren, werden diese nicht bis in den Baugrund geführt, sondern an der Tribüne verankert.