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Wasserkraft H2O Museum Björn Siegmund Architektur Architecture
EG Grundriss 1,200 Björn Siegmund
wasserkraftmuseum björn siegmund ansicht h2o museum

W A S S E R K R A F T M U S E U M    A N   D E R   B L E I L O C H T A L S P E R R E

H2O MUSEUM

 

Aufgrund der ansteigenden Nachfrage alternativer Energieformen und der Weiterentwicklung der Region als Erholungsgebiet, beabsichtigt der Saale-Orla-Kreis die Errichtung eines Wasserkraftmuseums. Mit dem Museum kann die Technik, Geschichte und Gegenwart sowie die Zukunft der Wasserkraft einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.

 

Die östlich von Thüringen gelegene Bleilochtalsperre wurde 1926 errichtet und ist mit ca. 220 Mio. m³ Stauvolumen Deutschlands größte Talsperre. Sie ist das Oberbecken der insgesamt zwei aneinander gestauten Becken der Saale-Kaskade. Die topographische Lage zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft aus. Das Gebiet liegt unweit von der Autobahn entfernt und ist durch seine schöne Lage ein ideales Erholungsgebiet. Das Baugebiet liegt nahezu direkt an der Staumauer. Umgeben von Schroffen Felsen, Tal, Fluss und dem Stausee. Diese atemberaubende und dennoch schwierige Lage fordert eine genaue Betrachtung der topographischen Gegebenheit und einen individuelle zugeschnittene architektonische Lösung. Zur Aufgabenstellung wurde ein ökologischer und zeitgemäßer Bau gefordert, in dem eine 20m x Ø10m große Turbine als Hauptausstellungsstück untergebracht werden kann. Neben weiteren Exponaten beinhaltet das Museum drei kleinere Büros, Seminarräume sowie Werkstätten. Das Konzept besteht darin, die Landschaft mit seinen fein durchzogenen Straßen und Brücken, den Staudamm und das Becken als Lebewesen zu betrachten, in dem die Natur durch Menschenhand geschaffen wurde, in der alles eine Aufgabe hat und einen Zweck erfüllt. Dem Zweck der Energiegewinnung durch Wasserkraft. In diesem Zusammenhang kann man den Entwurf als eine Art “künstliches Lebewesen” verstehen, das sich seinen Weg durch die Landschaft bahnt.

Die Idee für den Entwurf bestand darin, über das gesamte Grundstück eine Rippenkonstruktion aus Stahlrundrohren zu legen. Diese dienen wie bei einen Wahl als Skelett und Tragkonstruktion für den Corpus. Über diese Rippen werden aus Ethylen-Tetrafluorethylen (Kurzzeichen ETFE) bestehende Kissen, die mit Luft gefüllt sind, gelegt. Damit wird die Abschirmung zwischen dem Inneren und dem Äußeren hergestellt. Durch die Transparenz des Materials und die Konstruktion wird im Inneren des Museums eine großzügige und lichtdurchflutete Halle erreicht. Die Tragwerkskonstruktion ist als Rahmentragwerk ausgeführt. Zwischen den Stahlrundrohren sind diagonal angeordnete Aussteifungsträger angeordnet, sie dienen als Stabilisierung des Tragwerks. Die Konstruktion mit Hohlprofilen gewährleistet eine einfache und schnelle Fertigung mit hoher Passgenauigkeit. Die Hohlprofile lassen sich einfach zuschneiden, aneinander setzen und miteinander durch schweißen verbinden. Die Fertigung der einzelnen Segmente erfolgt durch CAM (Computer Aided Manufacturing) verfahren. Auf dem Tragwerk befindet sich die mit Luft gefüllten Etfe Kissen. Um eine gute Klimatisierung zu erreichen, besteht das Kissen aus drei Lagen, mit diesen wird ein U – Wert von 1,5U(W/mk) erreicht. Zusätzlich lässt sich die Folie bedrucken, um eine verminderte Sonneneinstrahlung zu erreichen. Das Material ist außerdem selbstreinigend, kostengünstig und recycelbar. Etfe Folie ist schwer entflammbar und wird somit mit der Brandschutzklasse B1 eingestuft. Zur Kühlung des Raumes wird eine Umwälzung der Luft von dem massiven Betonsockel nach oben erreicht, in dem durch die Öffnungen, die sich seitlich befinden, Luft einströmt und durch den höchsten Punkt des Gebäudes abgeleitet werden. Die Öffnungen an der Seite kann man im Sommer auch für eine freie Nachtauskühlung verwenden.
Des Weiteren dient der Fels an dem sich das Gebäude anschmiegt und der Betonsockel als Wärmespeicher und sorgt für eine gute Behaglichkeit im inneren des Museums.

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